Hier finden Sie Informationen zu den am häufigsten angewendeten Therapien bei Lymphdrüsenkrebs. Bei jeder Therapieform wird der Einfluss auf die Fruchtbarkeit dargelegt.    

Operation

Operationen spielen in der Behandlung bösartiger Lymphome keine oder nur eine untergeordnete Rolle. Zur Untersuchung des Lymphomtypes entnehmen Ärzte zwar auffällig geschwollene Lymphknoten, ein Lymphom lässt sich in aller Regel durch eine Operation aber weder langfristig eindämmen noch heilen, da es sich um eine systemische Erkrankung handelt und somit Lymphomzellen im ganzen Körper verbreitet sein können.

Strahlentherapie

Die Strahlentherapie ist eine lokale Behandlung und findet meist als Ergänzung zu bzw. in Kombination mit einer Chemotherapie statt. Eine Ausnahme stellen hier allerdings einige der niedrig malignen Lymphome in den Stadien 1 und 2 dar, bei denen eine Heilung allein durch lokale Strahlen-therapie oft möglich ist. Die Strahlentherapie kann vor, nach oder zwischen einzelnen Chemotherapiezyklen durch-geführt werden. Bei der Bestrahlung von malignen Lymphomen kommen je nach Lymphomtyp, Krankheits-stadium und individueller Situation verschiedene Vorgehensweisen in Betracht:

  • Bestrahlung nur der befallenen Lymphknotenregionen und Gewebe
  • Bestrahlung auch aller angrenzenden Lymphknotenregionen

Dabei sollte die Strahlentherapie dazu beitragen, große Tumormassen zu verkleinern oder nach der Chemotherapie eventuell verbliebene Lymphomzellen zu beseitigen. Energiereiche Strahlen können Lymphomzellen so stark schädigen, dass sie absterben. Die meisten gesunden Zellen reagieren weniger empfindlich: Sie verfügen über Reparaturmechanismen, die vielen Krebszellen verloren gegangen sind. Auch lässt sich die Strahlung heute meist sehr gezielt auf die Lymphomherde richten, sodass umliegendes Gewebe geschont wird.
Nebenwirkungen:
Hautrötung, Müdigkeit, toxische Wirkung auf die Schleimhäute (Entzündungen der Mundschleimhaut, der Speiseröhre des Dick- und des Enddarms), auf Herz, Lunge, Leber oder Niere.

Mittlere Beeinträchtigung

Eine Beeinträchtigung gesunder Zellen lässt sich nie ganz vermeiden. Daher kann Ihre Fruchtbarkeit durch die Bestrahlung in Abhängigkeit von der Grösse des Bestrahlungsfeldes und je nach bestrahlter Körper-region (z.B. Beckenbereich) beeinträchtigt werden. 

Chemotherapie

Darunter versteht man eine Behandlung mit zellschädigenden oder wachstumshemmenden Medikamenten, so genannten Zytostatika. Diese gelangen via Blut und Liquor (Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit) in weitere Teile des Körpers. Sie führen dazu, dass sich die schnell wachsenden Krebszellen nicht mehr teilen und sich somit nicht weiter vermehren können. Dabei werden allerdings auch gesunde Zellen (wie z.B. Eizellen), geschädigt. Je nach Lymphomart werden unterschiedliche Zytostatika eingesetzt. Meist werden mehrere miteinander kombiniert und in mehreren Zyklen mit jeweils einer Pause dazwischen verabreicht, in der Regel als Infusion. Die Behandlung dauert insgesamt etwa vier bis sieben Monate.
Nebenwirkungen:
Eine Chemotherapie kann erhebliche Nebenwirkungen (z.B. Übelkeit, Haarausfall, etc.) haben, welche sich nicht immer vermeiden lassen, aber mit geeigneten Vorbeugemassnahmen gemildert werden können und in der Regel vorübergehend sind.

Mittlere Beeinträchtigung

Die Chemotherapie kann Ihre Fruchtbarkeit beeinträchtigen. In Abhängigkeit des Alters und des eingesetzten Medikamentes ist dieser Effekt unterschiedlich stark. Die Medikamente, die für die Chemotherapie verwendet werden, töten nicht nur die Krebszellen ab, sondern können auch die Eizellen schädigen und die Eierstockfunktion vermindern. Nicht selten führt dies dann auch zu einem vorüber-gehenden Ausbleiben der Menstruationsblutung oder einer frühzeitigen Menopause.

Steroidtherapie

Praktisch alle Lymphome sind mehr oder weniger sensibel auf Steroide, d.h. Kortison und verwandte Substanzen. Diese werde daher sehr oft in Kombinationsbehandlungen mit eingesetzt. Die Verträglichkeit von Steroiden hängt stark von der Dosis und noch mehr von der Dauer der Behandlung ab. 

Keine Beeinträchtigung

Kurzzeittherapien sind eher problemarm und beeinträchtigen Ihre Fruchtbarkeit nicht.

Antikörpertherapie

Antikörper sind natürliche Bestandteile des körpereigenen Immunsystems, die dazu dienen, Krankheitserreger zu bekämpfen. Krankheitserreger, wie z.B. Viren und Bakterien, aber auch Krebszellen haben auf ihrer Oberfläche spezifische Merkmale, sogenannte Antigene. Die passenden Antikörper erkennen solche Antigene beispielsweise auf einer Krebszelle, binden sich daran und markieren sie so. Dadurch werden die Abwehrzellen, die ebenfalls Bestandteil des Immunsystems sind, aktiviert, worauf sie die von den Antikörpern markierten Zellen zerstören. Diese Antikörper, welche auf Antigene gewisser Krebszellen abgestimmt sind und als Medikament eingesetzt werden, können künstlich hergestellt werden. Bei einer Antikörpertherapie werden mehrere Infusionen im Abstand von je einer bis drei Wochen verabreicht. Die Therapie dauert zwischen einem und mehreren Monaten. Ferner werden die Antikörper auch kombiniert eingesetzt, z.B. gleichzeitig mit einer Chemotherapie bei der Radioimmuntherapie.

Keine Beeinträchtigung

Die Antikörpertherapie selbst beeinträchtigt Ihre Fruchtbarkeit nicht.

Hochdosis-Chemotherapie & Stammzelltransplantation aus dem Knochenmark

Zytostatika in hoher Dosis erhöhen die Chancen, dass die Lymphomzellen vollständig zerstört werden. Solche Dosen zerstören aber auch das blutbildende System (Knochen-mark), welches nach der Therapie neu aufgebaut werden muss. Dies geschieht durch Zufuhr von blutbildenden Stammzellen. Vor einer Hochdosistherapie können sich Lymphompatientinnen die Stamm-zellen selbst "spenden". Hierbei werden Stammzellen direkt aus dem Blut oder (selten) aus dem Knochenmark entnommen und tiefgefroren. Nach der Chemotherapie werden die Stammzellen ins Blut zurückgeführt, wodurch die Blutbildung erneut angeregt wird. Stammzellen können aber auch von einem anderen, fremden Spender stammen. Hierbei werden den Betroffenen nicht nur die Blutstammzellen sondern auch ein fremdes Immunsystem übertragen. Es besteht ein gewisses Risiko, dass sich diese neuen Immunzellen gegen den Körper des Empfängers richten. Dies kann zu zum Teil schwerwiegenden Nebenwirkungen führen, sich aber auch positiv auswirken durch eine gleichzeitige hemmende Wirkung auf die Lymphomzellen. Ferner sind mit einer Hochdosis-Chemotherapie auch ein längerer Spitalaufenthalt und eine intensive Nachsorgephase verbunden. Die Behandlung ist daher nicht als Standardtherapie geeignet. Die möglichen Nebenwirkungen sind ähnlich wie bei den herkömmlichen Chemotherapien, jedoch entsprechend ausgeprägter.

Starke Beeinträchtigung

Bei der Hochdosis-Chemotherapie vor Stammzell-transplantation ist das Risiko, dass Ihre Fruchtbarkeit beeinträchtigt wird, deutlich höher als bei einer sonstigen Chemotherapie.

Radioimmuntherapie

Bei dieser Therapie wird nicht nur von aussen, sondern durch die Gabe radioaktiver Substanzen, sogenannter Radionuklide, als Medikament auch von innen bestrahlt. Dabei werden zwei Wirkprinzipien kombiniert, das Prinzip der Antikörpertherapie und das der Strahlentherapie. Hierbei wird wie bei der Antikörpertherapie ein Antikörper eingesetzt, der sich an ein bestimmtes Merkmal auf der Oberfläche der Lymphomzelle bindet. Zusätzlich wird der Antikörper mit einem radioaktiv strahlenden Element (Radionuklid) versehen. Dieses kann die Krebszellen zusätzlich zerstören. Gesundes Gewebe bleibt weitgehend verschont. Die Radioimmuntherapie wird einmalig und ambulant durchgeführt.

Mittlere Beeinträchtigung

Eine Radioimmuntherapie kann je nach Region, die bestrahlt wird, Ihre Fruchtbarkeit beeinträchtigen

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